Inhalte des SOS-Trainings /Grundlagen
Die Grundlagen bilden das Fundament und werden in den meisten Fällen der Maßnahmen an Grundschulen und in Kindergärten/Kindertagesstätten behandelt und wiederholt. Das
Grundlagentraining beinhaltet entweder 5 - 6 Einheiten (1 Stunde pro Woche z.B in Kindergärten/ Kindertagesstätten) oder 2 Tage á 4 bis 6 Stunden (an Grundschulen/Weiterführende
Schulen).
- Qi Gong als Achtsamkeits-, Begrüssungs- und gruppendynamisches Einstimmungsritual
- 4 wichtige Punkte, Aufmerksamkeit zu zeigen
- Loben und Würdigen
- Fähigkeit, Aufmerksamkeit, Konzentration und Achtsamkeit in den Einheiten aufrecht zu erhalten
- Grenzen wahrnehmen, achten und setzen, sowohl gegenüber Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
- Einsatz von Stimme, Haltung, Gestik und Mimik beim Grenzen setzen
- Einsatz von ritualisierten Gestiken, um zu signalisieren: „Sorry“, „ist ja gut“, „Ich habe verstanden“, „Ich höre ja auf“ etc.
- Bedeutung von Angst und Wut als Hinweise aus dem Organismus (Schutzstimme und Schutzkraft)
- Flucht/Rückzug („Bei Nerv und Gefahr bin ich nicht da!“)
- Verbale Strategien, um sich Unterstützung/Hilfe zu holen
- Fähigkeit, sich Personen/Situationen zu merken
- Zivilcourage (andere schützen, ohne zu schlagen und ohne geschlagen zu werden)
Aufbau- und Vertiefungselemente
Wenn die oben genannten Grundlagen im Training immer sicherer und selbstverständlicher gelingen und sie vielleicht sogar schon hier und da im Alltag (ausserhalb des Trainings-Kontextes)
erfolgreich verankert werden konnten, besteht die Möglichkeit, immer mehr Elemente mit anzubieten:
- Wut als Ausdruck von zu kurz gekommenen Bedürfnissen
- Bedürfnis-Wortschatz anwenden/erweitern
- Körperliche Schutz- und Befreiungstechniken
- Magnetfeld der AnmacherInnen, BeleidigerInnen und SchlägerInnen
- Zivilcourage (Positiv Mobben, Ausgrenzungmechanismen erkennen)
- SOS in schwierigen und komplexen Kontexten (Gruppen, auf dem Fahrrad, an unterschiedlichen Orten etc.)
- Alternative Schutzstrategien („Es ist fast alles erlaubt, was verhindert, dass ich geschlagen werde oder selber schlagen muss.“)
- Freundlichkeitstraining (Die vier Geheimnisse eines freundlichen Menschen)
Die Nachhaltigkeit einer SOS-Maßnahme
Wie nachhaltig ist eine SOS-Maßnahme? Wann können die Kinder die geübten Inhalte auch im Alltag (Kindertagesstätte, Kindergarten, Schule) anwenden? Wie lange dauert es, bis sich eine
SOS- Maßnahme nachhaltig auf das Sozialverhalten der Kinder auswirkt?
Diese wichtigen Fragen bewegen selbstverständlich die pädagogischen Fachkräfte von Institutionen, die ein SOS-Training einmalig oder regelmäßiger buchen, je nachdem, welche
Zielsetzung hierbei verfolgt wird:
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Kennenlernen und erproben von SOS-Strategien:
Impuls-Seminare (z.B. 1-2 Halbtages-Seminare; 4-6 Einheiten in fortlaufenden Wochenkursen)
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Erproben und Vertiefen von SOS-Strategien:
Fortlaufende Seminare (z.B. oben genannte Beispiele mehrfach über das Jahr verteilen; Installieren von SOS-AGs an Schulen)
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Erproben, Vertiefen und im institutionellen Alltag verankern:
Fortlaufende Seminare, die im institutionellen Alltag begleitet werden (Fortbildung des Kollegiums zum Thema „SOS in der Institution begleiten“, SOS-Seminar mit den Eltern, Installieren
einer SOS-AG, Ausbildung von SchulassistentInnen/pädagogischen Fachkräften zum/zur SOS-TrainerIn)
Damit Kinder und Jugendliche die angebotenen Trainingsinhalte, Strategien usw. auch über den Trainings-Kontext hinaus in anderen Kontexten erfolgreich anwenden können bedarf es der
regelmäßigen Übung.